Hallo Google. Hallo Bing. Hallo Yahoo. Hallo Du chinesische Volkseigenlösung. Hallo ihr anderen Suchmaschinen. Schön, dass es euch noch gibt. Schön, dass wir digital standards & migrants in den Branchen eine Existenzberechtigung haben.
Hallo liebes Google-Team. Hallo liebes Bing-Team. Hallo liebes Yahoo-Team. Hallo Du chinesische Volksinformation. Hallo ihr anderen Suchmaschinen-Teams. Ich bin Facebook-Kind, Snapchater, Whatsapp-Groupie, Ghost-Blogger, YouTube-Cineast und mag euch gar nicht, wenn ich nach anderen Inhalten Ausschau halten will. Gibt es nicht etwas besseres als euch, um Inhalte zu konsumieren?
Suchmaschinen entstammen dem Wunsch einer schnellen, priorisierten Abbildung von relevanten Inhalten innerhalb eines bestimmten Umfanges. Ihre Existenzgrundlage begründet sich auf dem Wunsch nach Sortierung und schneller Ausgabe: Eine leicht höhere Stufe des EVA-Prinzips (Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe). Diesen Wunsch nach Sortierung hegten und hegen Menschen, welche mit den Grundlagen des EVA-Prinzips aufgewachsen sind und die Tabellentiefen von DOS, Windows 3.1 und Windows 95 als User durchsteigen mussten. Das Verhalten im Internet bestimmt und nährt das Produkt Suchmaschine, entwickelte es in der Steigerung purer Individualisierung und Automatisierung im Suchausgabe-Spezifikation und Verhalten weiter: Google (Google Products). Doch eine Suchmaschine ist und bleibt ein Produkt der 2. Internetgeneration versehen mit klarer Strukturanforderung. Ihre Begrenzung und Ursprung aus dem Wunsch der Sortierung kann eine Suchmaschine nicht ablegen.
Eine Umfrage in den USA und Deutschland (Nielsen, Nurago, GFK, Google) ergab bereits 2010, dass die hauptsächliche Suchmaschinen-Anfragen von User zwischen dem 18. und 49. Lebensjahr gestellt werden. Die Hauptanfragen der 18 bis 29 Jährigen bezogen sich hier auf Unterhaltungsinhalte.
2013 wurde diese Studie wiederholt. Die Suchmaschinen erlitten demnach einen massiven Einbruch in den Gruppen bis 29 Jahre. Die hauptsächlichen Suchmaschinen-Anfragen kommen von den User/Userinnen im Alter 24 bis 54 Jahren, hierbei ein großer Anteil 34 bis 44 Jahre. 3 Jahre später wuchs auch der Hauptnutzeranteil aus der Umfrage 2010 mit und verschob demnach die demographische Nutzeranalyse auf der Alter-Achse nach rechts. Aber wie “suchen” die jüngeren Generationen, die mittlerweile 2. Generation digital natives und heranwachsende 3. Generation der digitals?
Die Frage ist hierbei schon vom Argument falsch gestellt. Die 2. und 3. Generation von digital natives sucht nicht mehr. Sie konsumieren aus massiven Interessenstreams, die sie sich mithilfe von verschiedenen Applikationen aus tief verwurzelte Interessenplattformen und Inhalte-Streams jeglicher Art zusammenstellen. Ein digital native liest seine interessenspriorisierten, aktuellen Weltgeschehnisse interessenspezifisch aufgeschlüsselt in Facebook oder Instagram oder holt sich Mode oder Impressionen z.B. über Setting-Mosaiks bei Pinterest. Events? Diese werden per Whatsapp-Gruppe oder Socialshare-Event-Apps durch Freundeskreise geteilt oder weitergetragen. Es ist ja bereits mein Interessensprofil hinterlegt. Freundschaften und Gefühle werden per Snapchat in Stories gepflegt, erzählt und geteilt. Wer mich nicht verstehen will, der wird aus dem Chat gelöscht. Wichtige Ereignisse werden per Vimeo, Dailymotion, Youtube etc. gestreamt und nachgeschaut. Was ich nicht sehen will oder gesehen habe, interessiert mich auch nicht.
Der junge digital native interessiert sich nicht für Semantik einer Suche. Sprachaspekte sind irrelevant. Ein digital native 2. Generation verwebt ganz selbstverständlich seine persönlichen Interessen mit den Settings verschiedenster Internet-Tools und erstellt so sein persönlich zugeschnittenen Inhaltestream, den er täglich konsumieren, täglich ändern kann. Datenschutz? Persönlichkeitsrecht? Angst vor Spionage? Alles ist irrelevant! Er konsumiert Inhalte aus Cluster in einem fortwährenden, nie versiegenden Strom.
Gewinner des nächsten Internet-Jahrzehnts sind jene, welche diesen User/Costumer verstanden haben und den Konsum im Cluster ausbauen können.